Schauen Sie als Veranstaltungsplanende sich die Sustainable Development Goals, kurz SDGs, genauer an. Denn mit der Integration der SDGs in Veranstaltungen geschieht ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Mit einer bewussten Eventplanung und Umsetzung nachhaltiger Praktiken können auch Ihre Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Lösung globaler Probleme leisten und zugleich zu einem Vorbild für Nachhaltigkeit werden. Aus diesem Grunde stellen wir Ihnen heute das “SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der SDGs” vor.
SDG 17 – Partnerschaften für die SDGs
SDG 17 strebt an, dass alle gesellschaftlichen Akteure – Wirtschaft, Wissenschaft, organisierte Zivilgesellschaft, Kommunen – einen Beitrag leisten sollen, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Das bedeutet das SDG 17 für Veranstaltungen
SDG 17 ist das umfangreichste der 17 Sustainable Development Goals. Dabei deckt es unterschiedlichste Felder ab, welche eine globale Partnerschaft für eine nachhaltige Entwicklung verkörpern. Für Ihre Veranstaltungen bedeutet dies, Multi-Akteur-Partnerschaften zu bilden – mit dem Ziel, Nachhaltigkeit gemeinsam zu bewirken.
Sie als Eventplaner oder Dienstleister können durch vertrauensvolle Kooperationen und das Teilen von Best Practice-Beispielen zur Erreichung dieses Ziels beitragen.
Initiativen in der Veranstaltungsbranche
Das Gute: Es gibt bereits Initiativen von Verbänden und Institutionen.
Net Zero Carbon Events
Die Initiative Net Zero Carbon Events will die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null reduzieren und bis 2030 halbieren. Knapp 500 Unterzeichner und Unterstützer aus der internationalen Veranstaltungswirtschaft machen mit.
16 Steps Initiative
Die 16 Steps Initiative ist eine Initiative zur Klimaneutralität der Veranstaltungswirtschaft bis 2025. Unterstützt wird die Initiative von Verbänden, Unternehmen, Medien und Netzwerke wie B.A.U.M. e.V. – Netzwerk für Nachhaltiges Wirtschaften, BNW Bundesverband nachhaltige Wirtschaft e.V., VDVO Verband der Veranstaltungsorganisatoren e.V., Netzwerk Meet Germany und vielen mehr.
EVVC
Die 650 Mitgliedshäuser im Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren, kurz EVVC, haben sich gemeinsam zwei nachhaltige Ziele gesetzt. Sie wollen bis 2030 flächendeckend Angebote für klimaneutrale Veranstaltungen machen und bis 2040 sollen ihre Häuser klimaneutral werden.
AUMA
Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA): Die deutsche Messewirtschaft wird bis 2040 klimaneutral werden. Spätestens 2025 versorgen sich die deutschen Messen mit 100 Prozent Ökostrom. Schon ab 2024 macht die deutsche Messewirtschaft Nachhaltigkeit zur Anforderung in Ausschreibungen mit ihren Branchenpartnern.
SECON – Event mit mehreren Partnern
Die Sustainable Event Conference (SECON) wird veranstaltet von GCB (German Convention Bureau) und EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren) in Zusammenarbeit mit HSMA (Hospitality Sales & Marketing Association Deutschland), BDKV (Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft) und VPLT (Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik). Auf dem Programm stehen Vorträge und Workshops, offener Austausch und Exkursionen.
Diese Sofortmaßnahmen bei Veranstaltungen zahlen auf das SDG 17 ein
Bei Messen und Kongressen, Stadtfesten, Sportevents können Sie als Veranstaltende Länderpartnerschaften eingehen. So können Sie jedes Jahr Unternehmen aus Entwicklungsländern die Möglichkeit geben, sich mit Produkten und Services für die ihre Zielgruppe in Deutschland präsentieren.
Informieren und motivieren Sie auch Ihre Dienstleister den Weg in eine nachhaltige Zukunft mit Ihnen gemeinsam zu gehen. Daher sollten Sie Ihre Lieferketten überprüfen und schauen, ob es nachhaltige Supplier gibt. Fragen Sie, ob diese z. B. Kooperationen mit Firmen in Entwicklungsländern haben, welche faire Löhne zahlen und neue Projekte unterstützen, die Wohlstand, Gerechtigkeit, Sicherheit und Frieden schaffen.
Arbeiten Sie mit professionellen Offset-Unternehmen zusammen, die nicht vermeidbare CO2-Emissionen Ihres Events kompensieren. Auch hiermit können Sie Projekte in Entwicklungsländern fördern und unterstützen damit das Motto der SDGs „Leave no one behind“.
Im Live Entertainment-Bereich können Sie Künstler buchen, die soziale Standards haben, um ihre lokale Community zu unterstützen. So gibt es z. B. Artisten, die Jugendliche von der Straße holen und mit ihnen Sport und Akrobatik machen und damit Perspektiven bieten. So hat Joss Stone zum Beispiel bei ihrer Welttournee in fast 200 Ländern in jedem Land lokale NGOs und lokale Künstler unterstützt.
Eine weitere Idee bezieht sich auf die Zusammenarbeit von Veranstaltungslocations. So committen sich beispielsweise alle Locations im Rhein-Main- Gebiet dazu, Veranstaltungen, die nicht nachhaltig sind, nicht mehr in ihren Räumen durchzuführen. Damit entfällt die Angst der Wettbewerbsverzerrung.
Fazit
Werden nachhaltige Events zum Standard, entsteht durch ihre hohe Reichweite und Vielzahl ein enormes Potential, die Welt positiv zu verändern! So werden – auch Ihre? – Veranstaltungen zum Teil der Lösung – seien Sie aktiv dabei.
Weitere Informationen
Die 17 SDGs stellen Ihnen Sabine Böhling, Beraterin, Trainerin und Dozentin für Nachhaltigkeit und CSR und Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment Konzepte und Gründer von Sustainable Event Solutions, vor und übertragen diese auf Veranstaltungen. Diese Reihe ist zuerst auf tw-media, der Tagungswirtschaft, erschienen.
- mehr über die 17 Sustainable Development Goals
- mehr über die 16 Steps Initiative