Schauen Sie als Veranstaltungsplanende sich die Sustainable Development Goals, kurz SDGs, genauer an. Denn mit der Integration der SDGs in Veranstaltungen geschieht ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Mit einer bewussten Eventplanung und Umsetzung nachhaltiger Praktiken können auch Ihre Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Lösung globaler Probleme leisten und zugleich zu einem Vorbild für Nachhaltigkeit werden. Aus diesem Grunde stellen wir Ihnen heute das “SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen” vor.
SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Darum geht es beim SDG 16:
- Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern,
- allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen
- und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
Das bedeutet das SDG 16 für Veranstaltungen
Veranstaltung können eine wichtige Rolle bei der Förderung und Erreichung dieses Ziels spielen. Denn sie können auf Themen wie soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und nachhaltige Entwicklung aufmerksam machen.
Veranstaltungen können dazu beitragen, lokale Gemeinschaften zu stärken und das Bewusstsein für lokale Kulturen und Traditionen zu fördern.
Veranstaltungen, die mit gutem Beispiel vorangehen
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis
Diese Veranstaltung zeichnet jährlich Unternehmen, Organisationen und Kommunen aus, die herausragende Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit erbracht haben. Sie fördert die Umsetzung des SDG 16, indem sie die Bedeutung von transparenten und rechenschaftspflichtigen Institutionen hervorhebt und Unternehmen ermutigt, die Verantwortung für ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen zu übernehmen.
Der Deutsche Evangelische Kirchentag
Der Kirchentag verfolgt das Ziel, einen Raum für interreligiösen und interkulturellen Dialog zu schaffen. Hierfür bringt er Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammen, die dann über Themen wie Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte diskutieren können. Das Programm umfasst Podiumsdiskussionen, Workshops, Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen. Der Kirchentag setzt sich auch aktiv für die Förderung von Gerechtigkeit und Frieden ein. Dafür unterstützt er Initiativen zur Bekämpfung von Armut und Ungleichheit und spricht sich gegen Diskriminierung und Rassismus aus. Darüber hinaus betont der Kirchentag die Bedeutung von Bildung und Bewusstseinsbildung für die Umsetzung von SDG16. Er fördert daher auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Das Copenhagen Legacy Lab
Das Copenhagen Legacy Lab ist eine Initiative des Copenhagen Convention Bureaus. Das Ziel des Labs: Bei Kongressen in Kopenhagen soll ein strategischer und systematischer Co-Creation-Prozess angeboten werden. Dazu zählt auch die Vernetzung mit der lokalen Wirtschaft, Experten, Vereinen, NGOs und vielen mehr. Dieser Ansatz kann einen positiven und nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft haben und berücksichtigt die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Dieser Service des Labs ist kostenfrei.
Diese Sofortmaßnahmen bei Veranstaltungen zahlen auf das SDG 16 ein
Stellen Sie eine verantwortungsvolle Veranstaltungsplanung und -durchführung sicher
Sie als Eventplanede können und sollten sicherstellen, dass Sie bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen Umwelt- und Sozialstandards einhalten.
So können sie beispielsweise:
- Verantwortliche Personen für alle Bereiche benennen und erreichbar machen,
- ein transparentes Beschwerdemanagement einführen,
- Bestechung durch Transparenz entgegenwirken,
- Gewaltprävention und entsprechende Sicherheitskonzepte mit Polizei und Feuerwehr umsetzen,
- sich für Gleichberechtigung, Inklusion und Diversität einsetzen
Das alles wirkt der Unterdrückung von Frauen, Minderheiten und anderen Ungerechtigkeiten entgegen. Zudem fördert es eine friedliche, freiheitliche und pluralistische Gesellschaft.
Fördern Sie Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit
SDG 16 bedeutet auch: Berücksichtigen Sie als Eventplanende oder Dienstleister neben den Umweltaspekten auch die Menschenrechtsfragen und sozialen Aspekte. Die Belegbarkeit durch Dritte wird für die gesamte Branche eine Frage der Zukunftsfähigkeit.
Darüber hinaus sollten Sie als Verantaltende ein Rechtskataster haben und die wichtigsten Gesetze und Vorgaben kennen. Dazu zählen:
- Arbeitsschutzgesetz,
- Arbeitsrecht,
- Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz,
- Klimaschutzgesetz,
- Gewerbeabfallverordnung,
- Kreislaufwirtschaftsgesetz,
- Versammlungsstättenverordnung
- u. v. m.
Fördern Sie Bildung und Wissen
Fördern Sie als Planende das Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen bei Ihren Gästen. Nutzen Sie Ihre Veranstaltungen als Plattform, um Bildung und Wissen zu verbreiten. D.h. lassen Sie Menschen zu Wort kommen, die sich für andere Menschen einsetzen. Kooperieren Sie mit NGOs und wirken Sie so gemeinsam gegen Ungerechtigkeiten weltweit aktiv entgegen. Denken Sie dabei an NGOs wie
- UNICEF,
- Greenpeace,
- B.A.U.M. e. V.,
- Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft,
- Amnesty International,
- Human Rights Watch
- und viele mehr.
Sie bieten Informationsmaterial und Speaker zu den unterschiedlichsten Themen.
Buchen Sie passende Künstler. Oder kreieren Sie Live Entertainment Konzepte, die sich für den Frieden einsetzen – wie z.B. Michael Patrick Kelly. Er hat mit seiner, aus ukrainischen Waffenschrott gegossenen Friedensglocke „Peace Bell“, eine Schweigeminute für die Opfer von Kriegen in seine Konzerte integriert.
Wir können nachhaltige Veranstaltungen dazu nutzen um Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, kulturellen Austausch, Bildung und friedliches Beisammensein für Millionen von Menschen erlebbar und selbstverständlich zu machen. Durch die Integration aller Stakeholder können wir ebenfalls nachhaltiges Unternehmertum fördern. Es zählt nicht das ICH, sondern das WIR!
Arbeiten Sie mit lokalen Gemeinschaften zusammen
Sie als Eventplanende und ihre Dienstleister können eng mit lokalen Gemeinschaften zusammenarbeiten. So stellen Sie sicher, dass Ihre Veranstaltungen die Bedürfnisse und Anliegen der Gemeinschaft berücksichtigen und zugleich das SDG 16 fördern.
Fazit
Werden nachhaltige Events zum Standard, entsteht durch ihre hohe Reichweite und Vielzahl ein enormes Potential, die Welt positiv zu verändern! Veranstaltungen werden zum Teil der Lösung – seien Sie aktiv dabei.
Weitere Informationen
Die 17 SDGs stellen Ihnen Sabine Böhling, Beraterin, Trainerin und Dozentin für Nachhaltigkeit und CSR und Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment Konzepte und Gründer von Sustainable Event Solutions, vor und übertragen diese auf Veranstaltungen. Diese Reihe ist zuerst auf tw-media, der Tagungswirtschaft, erschienen.
- mehr über die 17 Sustainable Development Goals
- mehr über die 16 Steps Initiative