Schauen Sie sich die Sustainable Development Goals, kurz SDGs, genauer an. Denn mit der Integration der SDGs in Veranstaltungen geschieht ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Mit einer bewussten Eventplanung und dank nachhaltiger Praktiken können auch Ihre Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Lösung globaler Probleme leisten und zugleich zu einem Vorbild für Nachhaltigkeit werden. Aus diesem Grunde stellen wir Ihnen heute das „SDG 2 – Kein Hunger“ vor.
SDG 2 – Kein Hunger
Das verbirgt sich hinter dem SDG 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fordern.
Mehrmals pro Woche Fleisch, Fisch, tropisches Obst, Gemüse und Fast Food – das bekommen viele Menschen nie in ihrem Leben auf den Teller, denn jeder neunte Mensch auf der Erde hungert. Jeder vierte Mensch leidet nicht nur ständig an Hunger, sondern auch dauerhaft an einem Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen. Dadurch werden Menschen schneller krank, können weniger arbeiten und sind in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Hunger führt dazu, dass die betroffenen Menschen weniger Geld verdienen können, weil das fehlende Essen sie langfristig schwächt.
Das bedeutet das SDG 2 für Veranstaltungen
Für Ihre Veranstaltungen bedeutet dies:
- reduzieren Sie Nahrungsmittelverschwendung,
- fördern Sie eine nachhaltige Ernährung,
- sowie den Bio-Anbau und die Biodiversität.
Die Umsetzung von SDG 2 bringt sowohl moralische Vorteile, als auch langfristige wirtschaftliche Gewinne durch Kosteneinsparungen und Imageverbesserung. Events mit einem positiven Impact auf Natur und Gesellschaft sorgen für eine Abschwächung des Klimawandels mit weltweiten Auswirkungen auf Lieferketten, Ernten und Hungersnöte.
Wie können Sie als Eventplanende oder Ihre dienstleistenden Unternehmen zur Erreichung dieses Ziels beitragen?
Indem Sie eine nachhaltige Bio-Verpflegung, wie lokale, saisonale und umweltfreundliche Lebensmittel unterstützen. Treffen Sie außerdem Maßnahmen zur Minimierung von Nahrungsmittelverschwendung und spenden Sie ungenutzten Lebensmitteln an gemeinnützige Organisationen. Darüber hinaus können Sie durch Bildungsinitiativen auf Ihren Veranstaltungen das Bewusstsein für die Ursachen von Hunger stärken und damit aktiv zur Erreichung des Ziels “Kein Hunger” beitragen.
Diese Sofortmaßnahmen bei Veranstaltungen zahlen auf das SDG 2 ein
Durch die Implementierung dieser Sofortmaßnahmen können Sie als Eventprofessional aktiv zur Erreichung des SDG 2 beitragen und einen positiven Einfluss auf die Ernährungssicherheit weltweit ausüben.
Lebensmittelverschwendung reduzieren
Implementieren Sie Strategien, um Lebensmittelverschwendung zu minimieren. Das beinhaltet genaue Planung, Kommunikation mit Caterern und die Nutzung von Technologien zur Überwachung und Verwaltung von Lebensmittelbeständen. Der Leitfaden des Umweltbundesamtes setzt dabei schon beim Catering an: Vermeiden Sie Lebensmittelabfällen beim Catering.
Arbeiten Sie mit folgenden „Lebensmittel-Rettern“ zusammen:
- Foodsharing Deutschland: Diese Initiative vernetzt Freiwillige mit Betrieben, um überschüssige Lebensmittel zu retten und an Bedürftige weiterzugeben. Eine App erleichtert die Koordination.
- Die Tafeln: Die Tafeln sind ein Netzwerk von gemeinnützigen Organisationen, die überschüssige Lebensmittel sammeln und an Bedürftige verteilen. Es gibt Hunderte von Tafeln in ganz Deutschland.
- SirPlus betreibt Lebensmittelretter-Märkte, in denen gerettete Lebensmittel zu vergünstigten Preisen verkauft werden. Dadurch wird die Wertschätzung für Lebensmittel gefördert und die Lebensmittelverschwendung reduziert.
- Lebensmittelretter: Der Verein setzt sich für die Rettung von Lebensmitteln ein und organisiert Projekte zur Verteilung von überschüssigen Lebensmitteln.
- TooGoodToGo: Eine mobile App, die Kunden mit Restaurants und Geschäften verbindet, die unverkaufte, überschüssige Lebensmittel haben und diese zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer verkaufen.
- Restlos Glücklich: Ein Berliner Unternehmen, das sich auf die Verarbeitung von geretteten Lebensmitteln zu leckeren Produkten spezialisiert hat.
Lokale und nachhaltige Lebensmittel
Bevorzugen Sie lokale, saisonale und nachhaltige BIO-Lebensmittelquellen. Dies reduziert den CO₂-Fußabdruck durch Transport und unterstützt gleichzeitig die lokale Landwirtschaft.
Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen
Suchen Sie nach lokalen Organisationen, die sich der Hungerbekämpfung widmen, und etablieren Sie Partnerschaften. Überlegen Sie, wie Sie ungenutzte Lebensmittel spenden oder Teile Ihrer Einnahmen für wohltätige Zwecke verwenden können.
Bildung und Bewusstseinsbildung
Integrieren Sie Informations- und Aufklärungsprogramme in Ihre Veranstaltungen, um das Bewusstsein für die Problematik des Hungers zu schärfen und Handlungsimpulse zu setzen.
Überprüfung und Anpassung der Richtlinien
Überprüfen Sie Ihre Veranstaltungsrichtlinien und -praktiken. So können Sie sicherstellen, dass sie den Zielen des SDG 2 entsprechen. Passen Sie diese bei Bedarf an, um einen größeren Beitrag zur Hungerbekämpfung zu leisten.
Machen Sie Nachhaltigkeit erlebbar. Mit Maßnahmen zur Bekämpfung von Hunger und damit eine der häufigsten Gründe für Fluchtursachen. Kreieren Sie mit jedem Event einen positiven Impact auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft.
Veranstaltungen, die mit gutem Beispiel vorangehen
“Feeding the 5000”
Diese globalen Veranstaltungen setzen sich dafür ein, die Verschwendung von Nahrungsmitteln zu reduzieren und überschüssige Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen. Sie haben in verschiedenen Städten weltweit stattgefunden.
“Zero Hunger Run”
Ein Laufevent der Welthungerhilfe, bei dem ein Teil der Einnahmen an Programme zur Bekämpfung des Hungers gespendet wird. Dies fördert sowohl die Bewegung und unterstützt auch eine wichtige humanitäre Sache.
“Food for Good”
Diese Konferenz bringt Akteure aus der Lebensmittelbranche zusammen, um innovative Lösungen zur Bekämpfung des Hungers zu diskutieren und zu fördern.
“Community Harvest”
Ein lokales Festival, das lokale Landwirte und Lebensmittelproduzenten mit der Gemeinschaft verbindet. Es fördert den Kauf von lokalen Lebensmitteln und unterstützt die lokale Landwirtschaft.
“Food Rescue Program”
Einige Musikfestivals haben Programme implementiert, bei denen überschüssige Lebensmittel gesammelt und an gemeinnützige Organisationen gespendet werden.
Coldplay haben auf ihrer Welttournee fast 4.000 Essen gespendet, die auf der Tour nicht genutzt wurden. Ed Sheeran, Beyoncé, U2 haben bei ihren Tourneen auf das SDG 2 aufmerksam gemacht, Spendensammlungen organisiert und NGOs wie z. B. Rise Against Hunger, Oxfam und das „World Food Program“ (Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen) etc. unterstützt.
Mit der CO₂-Kompensation von nicht vermeidbaren Emissionen kann man über die Plattform Klim.eco direkt in nachhaltigen Bio-Anbau und Humus Aufbau in Böden investieren, die CO₂ binden.
Fazit
Werden nachhaltige Events zum Standard, entsteht durch ihre hohe Reichweite und Vielzahl ein enormes Potenzial, die Welt positiv zu verändern! So werden – auch Ihre? – Veranstaltungen zum Teil der Lösung – seien Sie aktiv dabei.
Weitere Informationen
Die 17 SDGs stellen Ihnen Sabine Böhling, Beraterin, Trainerin und Dozentin für Nachhaltigkeit und CSR und Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment Konzepte und Gründer von Sustainable Event Solutions, vor und übertragen diese auf Veranstaltungen. Diese Reihe ist zuerst auf tw-media, der Tagungswirtschaft, erschienen.
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