Warum sollten Sie sich als Veranstaltungsprofi die Sustainable Development Goals, kurz SDGs, genauer anschauen? Weil mit der Integration der SDGs in Veranstaltungen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit geschieht. Denn durch eine bewusste Eventplanung und die Umsetzung nachhaltiger Praktiken können auch Ihre Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Lösung globaler Probleme leisten und zugleich zu einem Vorbild für Nachhaltigkeit werden. Aus diesem Grunde stellen wir Ihnen heute das „SDG 11 – weniger Ungleichheiten“ vor.
SDG 10 – weniger Ungleichheiten
Beim SDG 10 geht es darum, die Teilhabe an Wohlstand und die Verteilung von Einkommen gerechter zu gestalten. Alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Ethnizität, Herkunft, Religion oder sonstigen Unterschieden sollen gleiche Chancen haben, zur Selbstbestimmung befähigt und ihre soziale und politische Inklusion gefördert werden.
Ungleichheiten können ein Hindernis für nachhaltige Entwicklung darstellen. Daraus folgt, dass wir Maßnahmen ergreifen sollten, um niemand zurückzulassen. Indem wir Ungleichheiten reduzieren, schaffen wir eine inklusive Gesellschaft, in der jeder Mensch gleiche Chancen und Zugang zu Ressourcen hat.
Das bedeutet das SDG 10 für Veranstaltungen
Das SDG 10 bietet uns, als Akteure der Veranstaltungswirtschaft, die Chance dazu beizutragen, Ungleichheiten zu verringern. Indem wir als Veranstalter inklusive und zugängliche Veranstaltungen schaffen, die Vielfalt fördern und nachhaltige Praktiken umsetzen, können wir dazu beitragen, eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft zu schaffen.
Sie als Veranstalter können bereits mit einer inklusiven Veranstaltungsplanung starten. So stellen Sie sicher, dass Veranstaltungen für alle Teilnehmenden zugänglich sind. Zudem können Sie die Vielfalt und Inklusion fördern, nachhaltige Veranstaltungspraktiken umsetzen, Fairness und soziale Verantwortung gewährleisten sowie die Bewusstseinsbildung und Bildung fördern.
Diese Sofortmaßnahmen bei Veranstaltungen zahlen auf das SDG 10 ein
Allein in Deutschland leben knapp acht Millionen Menschen mit starken Beeinträchtigungen. Die Eventbranche sollte sie weder als Zielgruppe noch als Fachkräfte ausgrenzen, sondern bestmöglich integrieren.
Events, die Menschen mit Beeinträchtigungen unterstützen wollen, können Sichtfelder zur Bühne schaffen und Zugang zum Catering etwa für Menschen im Rollstuhl. Sinnvoll sind eine gut lesbare Beschriftung, aber auch Audioguides bzw. Moderationen für Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen. Bei Sportveranstaltungen werden diese Systeme seit Jahren eingesetzt. Dadurch wird das Geschehen auf der Bühne oder dem Spielfeld beschrieben und für alle erlebbar.
Um allen Menschen Teilhabe zu ermöglichen, ist eine Schulung des Personals und Security ratsam zum Schutz vor Diskriminierung, sexualisierter Gewalt, Rassismus, Sexismus und jede Form von Hass und Gewalt. Der Schutz aller Stakeholder gehört sowie die Teilhabe aller gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für nachhaltige Veranstaltungen.
Veranstaltungen, die mit gutem Beispiel vorangehen
Zum Beispiel können Stadtteilfeste, Kulturveranstaltungen oder Veranstaltungen zur Förderung des interkulturellen Dialogs dazu beitragen, Beziehungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen aufzubauen, Vorurteile abzubauen und das Verständnis füreinander zu fördern. Ein Beispiel: „Idstein bleibt bunt“.
Equality and Inclusion Conference
Diese Konferenz widmet sich spezifischen Themen im Zusammenhang mit sozialer Gerechtigkeit und Ungleichheit. Sie bietet Workshops, Vorträge und Diskussionsforen, um das Bewusstsein zu schärfen und Lösungen für spezifische Herausforderungen in Bezug auf Gleichstellung und soziale Integration zu entwickeln.
United Nations Forum on Minority Issues
Diese jährliche Konferenz konzentriert sich auf Fragen der Diskriminierung und Ungleichheit von Minderheitengruppen auf der ganzen Welt. Das Forum bietet eine Plattform für den Austausch von Informationen, bewährten Verfahren und Empfehlungen zur Förderung der Gleichstellung und des Schutzes der Rechte von Minderheitengruppen.
Social Impact Festivals:
Diese Festivals bringen Menschen zusammen, um soziale Themen zu diskutieren, Bewusstsein zu schaffen und Lösungen für Ungleichheiten zu fördern. Sie bieten Plattformen für soziale Unternehmer, gemeinnützige Organisationen und Aktivisten, um ihre Arbeit zu präsentieren und Menschen zur Beteiligung zu ermutigen.
Ein Beispiel ist der „Social Good Summit“, eine jährliche Veranstaltung von der UN Foundation, dem UN Development Programme (UNDP) und der 92nd Street Y. Der Summit bringt Führungskräfte, Aktivisten, Innovatoren und Meinungsführer aus verschiedenen Bereichen zusammen, um über Lösungen für globale Herausforderungen zu diskutieren. Das fördert den Dialog und inspiriert Menschen, aktiv an der Umsetzung des SDG 10 mitzuwirken.
Frauen-Empowerment-Veranstaltungen:
Diese Veranstaltungen konzentrieren sich darauf, die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken und ihre Beteiligung in allen Bereichen der Gesellschaft zu fördern. Sie bieten Plattformen für den Austausch von Erfahrungen, die Förderung weiblicher Führungskräfte und die Sensibilisierung für geschlechtsspezifische Ungleichheiten. Beispiele: She Means Community oder Future Woman.
Fazit
Wenn nachhaltige Events zum Standard werden, entsteht durch ihre hohe Reichweite und Vielzahl ein enormes Potenzial, die Welt positiv zu verändern. Veranstaltungen werden zum Teil der Lösung – seien Sie aktiv dabei.
Weitere Informationen
Die 17 SDGs stellen Ihnen Sabine Böhling, Beraterin, Trainerin und Dozentin für Nachhaltigkeit und CSR und Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment Konzepte und Gründer von Sustainable Event Solutions, vor und übertragen diese auf Veranstaltungen
- mehr über die 17 Sustainable Development Goals
- mehr über die 16 Steps Initiative